Tausende Mitarbeitende, aber nur 20 Ideen im Jahr?
Wie kann das sein?
Ein erfolgreiches Ideenmanagement lebt von der Beteiligung der Mitarbeiter. Doch in vielen Unternehmen bleibt das Potential ungenutzt, weil sich nur ein Bruchteil der Belegschaft aktiv einbringt. Woran liegt das? Grob kann man die Ursachen in drei Punkten zusammenfassen:
• Unkenntnis über das System und dessen Funktionsweise
• Fehlende Anreize
• Frustration nach vergangenen Einreichungen durch lange Durchlaufzeiten oder mangelnde Wertschätzung
Für Unternehmen ist es essenziell die richtigen Maßnahmen zu finden, um diesen Problemherden entgegen zu wirken und Mitarbeitende gezielt zur Teilnahme am Ideenmanagementprozess zu motivieren.
Bewusstsein schaffen und Aufmerksamkeit generieren
Unternehmen nutzen verschiedenste Möglichkeiten, um mit ihren Mitarbeitenden zu kommunizieren: Newsletter, Sharepoints, Intranet… an all diesen Schnittpunkten kann und soll auch das Ideenmanagement beworben werden. Der Link zur Ideenmanagementsoftware sollte prominent und leicht zu finden sein. Außerdem sind Kampagnen probate Mittel, um mehr Aufmerksamkeit zu schaffen.
Ein Monat der Nachhaltigkeit, eine Woche zur Arbeitssicherheit oder Aktionen zu spezifischen Arbeitsbereichen oder Produkten – Kampagnen liefern nicht nur Denkanstöße für potenzielle Einreicher, sondern auch die ideale Gelegenheit, die Werbetrommel für das Ideenmanagement zu rühren. Sie bieten außerdem einen guten Anlass, Infomaterial bereitzustellen oder sogar Schulungen anzubieten.

Anreize kreieren, die wirklich gut ankommen
Der wohl am häufigsten genutzte Anreiz im Ideenmanagement ist die Geldprämie. Ein kleiner Bonus auf der Gehaltsabrechnung – wer sagt da schon nein?
Gerade wenn man versucht, mehr Sichtbarkeit für das Ideenmanagement zu schaffen, sind Geldprämien aber unsichtbar und wirken anonym.
Viele Unternehmen setzen daher auf Sachprämien. Wenn eine Kollegin nach dem Einreichen einer besonders tollen Idee einen Grill überreicht bekommt, kriegt das schließlich das ganze Team mit, und vielleicht sogar die Nachbarabteilung. Doch auch Sachprämien haben ihre Nachteile. Oft fehlt es an Variabilität und Individualisierung. Außerdem legt das Steuerrecht den Sachprämien einige Hürden in den Weg.
Als dritte Möglichkeit würdigen Unternehmen besonders tolle Ideen und ihre Einreicher oft durch spezielle Veranstaltungen und Auszeichnungen
z. B. zur „Idee des Monats“ oder „Idee des Jahres“.
Mit einem Punktekonto wird noch mehr Flexibilität in das System gebracht. Mitarbeitende können selbst entscheiden, welche Prämie sie bevorzugen.
Welche Art der Prämie, welche Art des Anreizes die richtige ist, hängt dabei vom Unternehmen, seiner Größe, seiner Branche, und vor allem von den Mitarbeitenden ab. Ein Unternehmen trifft die beste Wahl dann, wenn es seine Mitarbeitenden kennt und Anreize gezielt auf sie abstimmt.
Reduzierung von Frustrationspunkten
Ärgerlich ist, wenn Mitarbeitende, die in der Vergangenheit viele und gute Ideen eingereicht haben, plötzlich aus den Einreicherlisten verschwinden. Offensichtlich sind sie über das Ideenmanagement gut informiert und sind – ob intrinsisch oder extrinsisch – motiviert, Verbesserungen vorzuschlagen. Häufig ist der Grund hier, dass sie der Prozess bei früheren Einreichungen frustriert hat, und sie dieses Ärgernis nicht mehr auf sich nehmen wollen. Die Frustration kommt meist von ungenügender Wertschätzung oder langen Durchlaufzeiten der Ideen. Mit fehlender Wertschätzung ist hier nicht die Wertschätzung des Unternehmens, welche oft in Form von Prämien gezeigt wird, gemeint, sondern die der Kollegen und vor allem der Vorgesetzten.
Gerade bei dezentral organisierten Ideenmanagementprozessen, wo die Idee zunächst an die eigene Führungskraft weitergereicht wird, wirkt sich die Einstellung der Vorgesetzten zum Ideenmanagement schnell auf das Team aus. Wenn Führungskräfte das Bearbeiten, Begutachten und Bewerten von Ideen als zusätzliche Arbeitslast empfinden, hält sich die Begeisterung über neue Vorschläge im System meist in Grenzen. Dies äußert sich schnell in abwertenden Kommentaren, einer gedrückten Stimmung oder eben auch einfach in langen Durchlaufzeiten von Ideen, weil die Führungskräfte offene Aufträge schlicht nicht bearbeiten. So werden Einreicher schnell abgeschreckt, sich noch einmal die Mühe einer Ideeneinreichung zu machen.
Wichtig ist, dass alle am Ideenmanagementprozess beteiligten Personen motiviert sind mitzumachen und das Vorhaben voranbringen wollen. Ob durch ein eigenes Prämiensystem, die Gestaltung der Arbeitsverträge oder die Kultur des Unternehmens und das Engagement der Management-Ebene, Hauptsache alle ziehen an einem Strang.
Was zählt:
Ein erfolgreiches Ideenmanagement erfordert mehr als nur eine hohle Struktur – es braucht klare Kommunikation, attraktive Anreize und eine wertschätzende Unternehmenskultur. Nur wenn Mitarbeitende wissen, wie sie Ideen einreichen können, davon profitieren und sich ernst genommen fühlen, wird das volle Innovationspotenzial ausgeschöpft. Unternehmen, die diese Faktoren gezielt verbessern, schaffen eine lebendige Ideenkultur und sichern sich langfristig Wettbewerbsvorteile.
Sie möchten frischen Wind in Ihr Ideenmanagement bringen und mehr Mitarbeitende dazu motivieren sich mit Verbesserungsvorschlägen zu engagieren? Sprechen Sie unser IQX Team an! Wir beraten Sie gerne, wie Sie mehr Aufmerksamkeit für Ihr Ideenmanagement schaffen können und welche Anreize in Ihrem Unternehmen wirklich wirken.