KI ist in aller Munde, und das nicht erst seit gestern. ChatGPT, Gemini und Copilot sind auch in der Arbeitswelt endgültig angekommen und nehmen den Mitarbeitenden viele Aufgaben ab, unterstützen sie machen das Arbeiten effizienter. Als Softwareunternehmen spüren wir am eigenen Leib wie hilfreich KI z.B. in der Entwicklung sein kann. Doch die Fähigkeiten der KI beschränken sich längst nicht mehr auf das Formulieren von Emails oder das Schreiben von Code. Auch im Ideenmanagement kann künstliche Intelligenz genutzt werden. Doch wie kann das Potential zielführend eingesetzt werden, wo verbergen sich Risiken, und wann stößt KI an ihre Grenzen?
Wo KI hilfreich ist
Eine der größten Stärken von KI ist sicherlich das Verarbeiten und analysieren großer Datenmengen. So kann die KI dem Ideenmanager z.B. das Sortieren und Abgleichen von Ideen in der Datenbank abnehmen. Was eine neue Idee ist, oder in welchem Bereich es schon einen ähnlichen Vorschlag gab, ist so schnell herausgefunden. Das spart nicht nur dem Ideenmanager Zeit. Einreicher können schnell erkennen, ob es sich lohnt einen Vorschlag einzureichen oder ob der Vorschlag so – oder so ähnlich – schon im System vorhanden ist. Auch bei der Ausformulierung kann KI hilfreich sein, vor allem wenn die zu verwendende Sprache nicht die eigene Muttersprache ist.
Zu erkennen ob es eine ähnliche Idee schonmal gab, kann auch für Gutachter hilfreich sein. So können sie schneller abwägen, ob und wenn ja wie eine Idee umgesetzt werden kann und soll und wie die Idee zu bewerten ist. Sie können sich leichter mit den beteiligten Personen der vorangegangenen Idee in Verbindung setzen, um Fragen zu stellen und Erfahrungen einzuholen. Das gleiche gilt natürlich auch für die Umsetzer.
Bei IQX wird KI an genau diesen Stellen schon genutzt. Einreicher erkennen schon beim Eingeben des Titels in der Einreichermaske, ob ähnliche Ideen schon vorhanden sind. Diese werden automatisch angezeigt, wenn eine bestimmte Anzahl an Zeichen im Titel erreicht sind. Außerdem können Gutachter und Umsetzer – je nach Rechteeinstellung – über die Ideensuche verwandte Ideen mitsamt zuständigem Bearbeiter finden.
Wo die Nutzung von KI Risiken birgt
Einige Gefahren, die bei der Arbeit mit KI bestehen, sind inzwischen allgemein bekannt: Datenschutz und Vertraulichkeit sowie Bias und Fehlinterpretationen sind hier nur einige Stichpunkte, die auch in anderen Bereichen beim Einsatz von KI beachtet werden müssen. Speziell im Ideenmanagement tuen sich hier allerdings noch zwei weitere Problemfelder auf, gerade wenn KI auch zum Generieren von Vorschlägen genutzt wird.
Zum einen, könnte es zu einem Verlust von Kreativität kommen. KI kann – noch – nur auf das schon Vorhandene aufbauen, wie vorangegangene Ideen oder das Feedback von Kunden oder Mitarbeitenden. Etwas komplett Neues wird dabei nie entstehen. Ideenmanagement lebt jedoch von menschlicher Neugier, Intuition und Mut zum Ungewöhnlichen. Nur auf die KI sollte man sich also beim Generieren von Ideen nicht verlassen.
Außerdem sollten den Aspekten der Mitarbeitermotivation und Prämierung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Schließlich ist das Ideenmanagement – neben einem wichtigen Tool zum Voranbringen von Innovation – auch ein wichtiges Instrument, um das Engagement von Mitarbeitern zu fördern und diejenigen, die sich einbringen, zu belohnen. Doch wie erkennt ein Ideenmanager, in welchem Maße die KI beim Erarbeiten und Ausformulieren einer Idee zum Einsatz kam. Wann ist die Idee noch die Idee des Einreichers, und wann die der KI? Verdient ein Einreicher, der KI benutzt hat, die gleiche Prämie, wie der, der sie selbst entwickelt hat? Wo zieht man die Grenze? All diese Fragen müssen für das Ideenmanagement beantwortet werden. Ansonsten ist das Ideenmanagement als Instrument der Mitarbeitermotivation bald hinfällig.
Wo KI an ihre Grenzen stößt
Wie schon im letzten Abschnitt beschrieben, sind der KI Grenzen gesetzt. Da ihre Ideen immer nur auf vorhandenen Daten basieren werden, wird sie wohl erstmal keine radikalen oder disruptiven Vorschläge machen. Hier geht es aber nicht nur um Daten, die in keiner Datenbank gespeichert wurden (weil sie noch nicht vorhanden sind) sondern auch um diejenigen, die gar nicht gespeichert werden können. Die Werte, Nuancen und zwischenmenschlichen Dynamiken eines Unternehmens können von eine KI nur eingeschränkt berücksichtigt werden. Was die KI als gute Idee erkennt, kann unternehmens-kulturell oder strategisch unpassend sein.
Fazit
KI ist ein mächtiges Werkzeug im Ideenmanagement – als Ideengeber, Sortierhilfe und Analysepartner. Doch sie ist weder Allheilmittel noch Ersatz für menschliche Kreativität und strategische Weitsicht. Der größte Mehrwert entsteht, wenn Unternehmen KI gezielt einsetzen, um den Ideenprozess zu beschleunigen und zu strukturieren, ohne dabei die menschliche Komponente zu vernachlässigen.